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Wenn das Gehirn einen Infarkt erleidet

Schlaganfall: Symptome, Ursachen, Behandlung | Gesunder Lebensstil beugt vor

Ihr Leben veränderte sich eines nachts von einer Sekunde auf die nächste. Ihr Mann fuhr sie mit einer tauben linken Hand ins Klinikum. Die Diagnose: Schlaganfall – mit 40 Jahren. Der junge Neurologe vor Ort handelte sofort, brachte die Patientin nach ersten Untersuchungen auf die Stroke Unit, der Spezialstation für Schlaganfälle. Dort bekam sie umgehend eine Lysetherapie. Glück für diese Schlaganfall-Patientin, sie behielt keine Folgeschäden zurück.

Ein Schlaganfall, so die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), ist ein medizinischer Notfall – in Akutsituationen zählt jede Minute. Je weniger Zeit zwischen den ersten Symptomen und dem Beginn der Behandlung liegt, desto günstiger ist die Prognose für den Patienten.

Schlaganfall: Vorbeugen

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Einem Hirnschlag lässt sich vorbeugen – durch einen gesunden Lebensstil. Davon sind Mediziner überzeugt. Ein normaler Blutdruck, gute Blutzuckerwerte und Nichtrauchen, diese drei Lebensregeln können einen Schlaganfall verhindern. „Vor allem gute Blutdruckwerte können das Risiko um 60 Prozent senken. Studienteilnehmer, die seit mindestens einem Jahr nicht mehr geraucht hatten, erlitten um 40 Prozent seltener einen Schlaganfall. Gleich groß war der Einfluss des Blutzuckers. Ein Diabetes gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall,“ wissen Mediziner der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Das bedeutet: Kleine Lebensstiländerungen, regelmäßige Bewegung, Blutdruckregulierung, ein Normalgewicht, aufs Rauchen verzichten, können eine große Wirkung erzielen und das Schlaganfallrisiko reduzieren.

Schlaganfall: Symptome und Erkennen

Insgesamt erleiden in Deutschland etwa 270.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Plötzliche Sprachstörungen, ein unsicherer Gang, einseitige Lähmungen sind dafür typische Symptome

Schlaganfall-Symptome auf einen Blick:

  • Sehstörungen/Doppelbilder
  • Hörstörungen
  • Sprachstörungen
  • Gleichgewichtsstörungen/Schwindel
  • (einseitige) Lähmungen im Gesicht und Arm oder Bein
  • bei einem „kleinen“ Schlaganfall, einer Transitorischen Attacke (TIA), können diese Anzeichen auch auftreten; nur nicht so stark ausgeprägt

Es gibt eine schnelle, unkomplizierte Möglichkeit, die, so die DSG, recht zuverlässig erkennen lässt, ob ein Schlaganfall vorliegt: der FAST-Test. Er steht für Face, Arms, Speech, Time und basiert auf „Lächeln – Sprechen – Hände hoch“.  Wie er funktioniert zeigt der Videoclip des Cartoonisten und Filmemachers Ralph Ruthe im Auftrag der DSG produziert.

Schlaganfall: Ursachen

Für einen Schlaganfall sind zwei Hauptmechanismen verantwortlich: Blutmangel (Ischämie) und Einblutung (Hämorrhagie). Bei einem ischämischen Schlaganfall wird das Gehirn nicht ausreichend durchblutet. Gefäße, die zum Gehirn führen oder dort liegen, werden durch schädigende Prozesse wie Verkalkungen zu eng. Wird ein Blutpfropfen vom Blutstrom mitgerissen und bleibt in einer kleineren Gefäßverästelung stecken, verstopft das Blutgerinnsel den Weg. Eine häufige Quelle dafür ist das Herz, vor allem beim sogenannten Vorhofflimmern.

Anders ist es beim hämorrhagischen Schlaganfall. Dabei reißt ein Hirngefäß. So dringt Blut ins Hirngewebe ein und die nachfolgenden Hirnareale werden nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Außerdem schädigt das Blut das umliegende Hirngewebe, indem es zum Beispiel den Druck auf die Zellen erhöht.

Das Gehirn muss aber kontinuierlich mit Blut versorgt werden – für ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe. Fehlt die ausreichende Durchblutung, funktionieren die Nervenzellen im betroffenen Bereich nicht mehr, wie sie sollen. Die Folge: Die Nervenzellen können absterben.

Schlaganfall: Behandlungsmöglichkeiten

Damit die Spezialisten auf der Stroke Unit neurologische Ausfälle, oder gar den Tod, abwenden können, müssen sie ihre Behandlung so schnell wie möglich beginnen. Bei vier von fünf Schlaganfällen handelt es sich um einen ischämischen. Durch die sogenannte Lysebehandlung kann das verstopfende Blutgerinnsel aufgelöst werden. Eine Analyse bestätigte, „dass die Lysebehandlung im Zeitfenster von 4,5 Stunden nach dem Schlaganfall und auch bei älteren Menschen effektiv ist“, erklären die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie.

Die Thrombektomie dagegen gibt auch schwer betroffenen Schlaganfallpatienten Hoffnung. Dabei werden große Blutgerinnsel mechanisch mit einem Mikro-Katheter entfernt. An der Spitze des Instruments sitzt ein Drahtgitter-Körbchen, mit dem die Mediziner das Gerinnsel einfangen und aus dem Körper ziehen.

Beim hämorrhagischen Schlaganfall stehen zwei Dinge im Fokus: Die Blutung stillen und negative Folgen durch den Riss des Hirngefäßes verhindern. Manchmal lässt sich das Leck verschließen, in anderen Fällen braucht es eine Operation, um das Blut zu entfernen.

Schlaganfall: Nachsorge nach der Akutphase

Nach der Akutphase benötigen etwa 135.000 Patienten eine intensive neurologische Rehabilitation. Denn ein Schlaganfall kann viele Folgen nach sich ziehen: Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen, Depressionen, Angststörungen und sogar Demenz. Die Reha-Maßnahmen beginnen bereits auf der

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Stroke Unit und werden dann in spezialisierten Kliniken fortgesetzt, je nach den Patientenbedürfnissen. Meist besteht das Programm aus einer Kombination verschiedener Therapien – Physiotherapie, um mobiler und beweglicher zu werden, Logopädie, um die Sprache zu trainieren, Ergotherapie, um den Alltag zu meistern, Minimieren der Risikofaktoren, aber auch Gesprächs- und Verhaltenstherapie. Alte Fähigkeiten können wieder erlernt werden, wenn die gesunden Gehirnanteile die Funktion der kranken übernehmen. Was aus Expertensicht ganz wichtig ist, ist eine Weiterbetreuung nach der Reha. „So können beispielsweise die Risiken für Depressionen, Angstzustände oder Demenz verringert werden“, sagen DSG-Experten.

Nach dem Schlaganfall: Zurück in den Alltag

Die Rückkehr nach Hause will gut geplant sein, vor allem wenn Beeinträchtigungen zurückgeblieben sind. Dabei unterstützt unter anderem der Sozialdienst im Krankenhaus beziehungsweise der Rehaklinik. Falls das Zuhause behindertengerecht umgestaltet werden muss, sind viele Ergotherapeuten dabei behilflich. Oft ist es hilfreich, die Aufgaben eindeutig auf verschiedene Personen, auch auf Angehörige und Freunde zu verteilen. So wird keiner überlastet und jeder weiß genau, worum er sich kümmern soll.

Schlaganfall-Patienten: Tipps für Angehörige

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Schlagartig ist vielleicht alles anders, weil der Vertraute plötzlich körperlich stark eingeschränkt ist, sich charakterlich verändert hat, sich nicht mehr so gut ausdrücken kann. Er braucht jetzt Geduld, Unterstützung und Ermutigung. Überbehütung kann ein Hindernis sein, weil der Patient seine verloren gegangenen Fähigkeiten nur durch unermüdliches Üben wiedererlangen kann. Wenn er spürt, dass er probieren und scheitern darf, tut es gut. Aber: Seien Sie auch immer nachsichtig mit sich selbst und versuchen Sie, Zeiträume für sich selbst zu schaffen, zum Beispiel indem Freunde unterstützen. Die körperlichen und seelischen Lasten lassen sich von mehreren Schultern besser tragen. Bei Bedarf suchen Sie sich selbst Hilfe – im Haushalt, von einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe.

Wussten Sie in puncto Schlaganfall, dass… 

  • Ein Schlaganfall ist in Deutschland dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen bei Erwachsenen
  • Einen Schlaganfall bekommen nur ältere Menschen? Fast jeder fünfte Patient ist jünger als 55 Jahre. Erleiden Menschen zwischen 18 und 55 Jahren einen Hirnschlag, sprechen Mediziner von einem „juvenilen Schlaganfall“. Die Anzahl nimmt laut DGS zu
  • Nicht mehr als fünf Gramm: Zu salziges Essen erhöht das Schlaganfallrisiko, denn es führt zu Bluthochdruck
  • Ischämischer Schlaganfall wird auch ischämischer Insult, ischämischer Infarkt, weißer Infarkt oder Hirninfarkt genannt
  • Hämorrhagischer Schlaganfall ist auch bekannt als roter oder blutiger Schlaganfall

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