Hepatitis ist eine heimtückische Krankheit. Sie beginnt oft schleichend, verursacht anfangs kaum Beschwerden und kann doch lebensgefährlich werden. Millionen Menschen sind weltweit betroffen, viele, ohne es zu wissen. Dabei gibt es wirksame Schutzmaßnahmen, die Ansteckung verhindern und schwere Leberschäden vermeiden können.
Hepatitis – das klingt für viele nach einer weit entfernten Krankheit, nach tropischen Ländern, schlechten hygienischen Bedingungen und fremden Speisen, die einem nicht bekommen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Leberentzündung ist längst keine exotische Infektion mehr. Auch in Deutschland gibt es jedes Jahr Tausende Neuinfektionen. Die häufigsten Formen sind Hepatitis A, B und C – und jede hat ihre eigenen Tücken.
Symptome einer Hepatitis-Infektion
Je nachdem, mit welcher Variante man sich infiziert, kann Hepatitis akut verlaufen oder auch chronisch werden. Während Hepatitis A in den meisten Fällen von selbst ausheilt und keine bleibenden Schäden hinterlässt, sieht es bei Hepatitis B und C anders aus. Bei Hepatitis B trägt man das Virus oft ein Leben lang in sich. Zwar gibt es Medikamente, die die Vermehrung des Virus unterdrücken, aber eine Heilung wird dadurch nur selten erreicht. Hepatitis C hingegen kann mittlerweile in fast allen Fällen vollständig geheilt werden. Dank neuer direkt antiviral wirkender Medikamente (DAA) gelingt dies heute innerhalb von acht bis zwölf Wochen. Wichtig ist jedoch, die Infektion frühzeitig zu erkennen, da unbehandelte Hepatitis C über Jahre hinweg unbemerkt fortschreiten und zu schweren Leberschäden wie Leberzirrhose oder Leberkrebs führen kann. Eine chronische Hepatitis C kann selbst dann gefährlich werden, wenn der Betroffene keinerlei Symptome verspürt. Eine Infektion zu bemerken, ist allerdings nicht immer einfach, da die Symptome einer Hepatitis anfangs oft unscheinbar sind. Müdigkeit, ein leichtes Druckgefühl im rechten Oberbauch, Appetitlosigkeit – nichts, was man nicht auch mit zu viel Stress oder einem grippalen Infekt erklären könnte. Manche Betroffenen bemerken anfangs gar nichts. Erst wenn sich die Haut gelblich verfärbt, die Leber schmerzt oder der Arzt bei einer Routineuntersuchung schlechte Leberwerte feststellt, wird die Infektion erkannt. Dann aber kann es bereits zu spät sein.
Vorbeugung: Impfungen und Schutzmaßnahmen
Die beste Strategie gegen Hepatitis ist eine Kombination aus Prävention, Früherkennung und Aufklärung. Wer regelmäßig seine Leberwerte checken lässt, kann eine Infektion frühzeitig erkennen und behandeln. Wer in Risikogebieten unterwegs ist, sollte auf Hygiene achten, nur abgekochtes oder in Flaschen abgefülltes Wasser trinken und beim Essen vorsichtig sein. Gegen Hepatitis A und B gibt es eine Impfung, die zuverlässig schützt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt sie für Risikogruppen wie medizinisches Personal, Menschen mit chronischen Lebererkrankungen und Personen, die häufig in Länder mit hoher Hepatitisverbreitung reisen. Doch auch für alle anderen kann eine Impfung sinnvoll sein. Wer viel unterwegs ist, fremde Küchen ausprobiert oder engen Kontakt mit vielen Menschen hat, kann sich mit wenigen Spritzen für Jahrzehnte schützen. Eine Impfung ist in den meisten Hausarztpraxen und reisemedizinischen Zentren möglich. In Deutschland dürfen Apotheken seit einiger Zeit Impfungen gegen bestimmte Krankheiten anbieten, doch für Hepatitis gilt das bislang nicht. Hier ist weiterhin ein Arztbesuch notwendig. Wer in den Urlaub fährt, sollte sich deshalb rechtzeitig um einen Termin kümmern – die Impfung braucht einige Zeit, um ihren vollen Schutz zu entfalten.
Fortschritte in der Behandlung
Während es für Hepatitis C inzwischen sehr wirksame Medikamente gibt, sieht es für Hepatitis B anders aus. Eine vollständige Heilung ist bislang nicht möglich. Die verfügbaren Medikamente können das Virus zwar unterdrücken und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, doch wer einmal infiziert ist, bleibt es meist ein Leben lang. Für viele bedeutet das eine dauerhafte Medikamenteneinnahme und regelmäßige ärztliche Kontrollen, um Spätfolgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs frühzeitig zu erkennen. Neue Therapieansätze befinden sich derzeit in der Entwicklung. RNA-basierte Medikamente und Immunmodulatoren könnten in Zukunft die Behandlung von Hepatitis B revolutionieren. Auch bei Hepatitis C werden die Medikamente kontinuierlich weiterentwickelt, um die Therapie noch kürzer und effektiver zu gestalten. Hepatitis- Formen und Übertragungswege
Hepatitis A wird meist durch verunreinigte Lebensmittel oder durch Trinkwasser übertragen. In warmen Ländern, in denen die hygienischen Bedingungen nicht immer optimal sind, tritt sie besonders häufig auf. Die Infektion verläuft zwar akut, heilt aber ohne langfristige Schäden aus.
Hepatitis B verbreitet sich vor allem durch Blut und andere Körperflüssigkeiten. Die Übertragung kann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, unsaubere Nadeln oder auch während der Geburt von der Mutter auf das Kind erfolgen. Da das Virus sich dauerhaft im Körper einnisten kann, besteht ein hohes Risiko für eine chronische Infektion, die langfristig zu schweren Leberschäden führen kann.
Hepatitis C wird vorrangig durch direkten Blutkontakt übertragen. Häufige Ansteckungsquellen sind unsterile medizinische Eingriffe, Tätowierungen oder Piercings mit unsauberen Nadeln, gemeinsam genutzte Rasierklingen oder Zahnbürsten sowie Nadelstichverletzungen im Gesundheitswesen. Seltener ist eine Übertragung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr möglich, insbesondere wenn es zu Blutkontakt kommt.
Fazit: Hepatitis ist vermeidbar – aber nur, wenn man sich schützt Hepatitis ist eine Krankheit, die oft im Verborgenen bleibt. Anders als Erkältungen oder Magen-Darm-Infektionen tritt sie nicht mit plötzlichen, eindeutigen Symptomen auf, sondern entwickelt sich schleichend. Viele Betroffene merken über Jahre hinweg nichts von ihrer Infektion, bis die Leber bereits Schaden genommen hat. Genau deshalb ist das Bewusstsein für die Gefahr von Hepatitis in Deutschland nicht so stark ausgeprägt wie für andere Infektionskrankheiten. Während sich viele Menschen routinemäßig gegen Grippe oder Covid-19 impfen lassen, wird der Schutz vor Hepatitis oft übersehen. Dabei wäre die Impfung eine der einfachsten und wirkungsvollsten Maßnahmen, um sich vor einer potenziell lebenslangen Erkrankung zu schützen. Ein einfacher Bluttest, eine Impfung oder ein wenig mehr Vorsicht im Alltag – oft reicht das schon aus, um das Risiko erheblich zu senken.
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